Das Klima seit den 1980er-Jahren im Brennpunkt – 35 Jahre ProClim
Vor 35 Jahren, im September 1988, nahm ProClim als «Klimaprogramm der Schweiz», seine Arbeit auf. Dass das Thema Klima damals schon seine Dringlichkeit hatte, zeigt eine Trouvaille von 1983.
Im September feiert ProClim, das Forum für Klima und globalen Wandel der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT), sein 35-jähriges Bestehen. Doch bereits vor der Gründung von ProClim erkannte die SCNAT, damals noch unter dem Namen Schweizerische Naturforschende Gesellschaft, die Dringlichkeit des Themas, wie eine Trouvaille aus dem Jahr 1983 zeigt:
Vor 40 Jahren veröffentlichte die damalige Schweizerische Naturforschende Gesellschaft mit der Nationalen Schweizerischen UNESCO Kommission die Broschüre «Wie wir unsere Erde zum Treibhaus machen – Unterwegs zur Klimakatastrophe durch Kohlendioxid». Die Broschüre erklärte in leicht verständlicher Sprache die naturwissenschaftlichen Hintergründe und machte die Leserschaft mit den möglichen Auswirkungen des Treibhauseffektes, aber auch Gegenmassnahmen vertraut.
Im Januar 1984, wenige Monate nach dem Erscheinen der Broschüre, fand eine erste Konferenz zum Thema «The Carbon cycle and atmospheric CO2: natural variations, Archean to present» statt. 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dokumentierten, wie CO2 ein wichtiger Steuerungsfaktor im Klima der geologischen Vergangenheit war und diskutierten, wie aktuelle Eingriffe in den Kohlenstoffkreislauf das Globalklima nachhaltig verändern werden. Die neuesten Resultate der Eiskernforschung und neue Erkenntnisse zur Geschichte des Kohlenstoffkreislaufs in geologischer Vergangenheit sprachen alle für die damals noch von vielen in Frage gestellte Treibhaushypothese. Aus der Schweiz waren unter anderem SCNAT-Ehrenmitglied Helmut Weissert von der ETH Zürich und ProClim-Mitbegründer Hans Oeschger von der Universität Bern involviert.
Vor dem Hintergrund der drohenden globalen Erwärmung war sich die Schweizer Klimaforschung einig, dass die Anstrengungen der Schweiz auf dem Gebiet der Klimaforschung verstärkt und die Voraussagbarkeit von Klimaänderungen und ihrer Auswirkungen auf die Schweiz angestrebt werden müssen. So wurde 1988 «ProClim – Das Klimaprogramm der Schweiz» lanciert. Mittlerweile hat sich der Klimadiskurs weiterentwickelt: Da Wissen alleine nicht zum Handeln führt, setzt ProClim heute vermehrt auch auf sozial- und geisteswissenschaftliche Aspekte in der Klimaforschung. Das Netzwerk wächst dabei stetig weiter.
Text: Sanja Hosi, ProClim, mit Inputs von Prof. em. Dr. Helmut Weissert
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