Avec ce projet, le Forum pour le climat et le changement global (ProClim) contribue activement à une communication constructive sur le climat. Des images d'avenir d'une économie et d'une société climatiquement neutres sont élaborées sur une base scientifique.

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Positive Zukunftsbilder schaffen

ProClim Flash 78

Die Klima-Kommunikationsforschung sucht nach Bildern für eine klimaneutrale Schweiz im Jahr 2050. ProClim hat eine Methode entwickelt, wie identitätsstiftende Visionen gestaltet werden können.

Premiers prototypes visuels d'une ville de Burgdorf (BE) neutre pour le climat ainsi qu'images d'une agriculture et d'une mobilité compatibles avec le climat. Le langage visuel et les contenus, et donc la forme de représentation, dépendent fortement du groupe cible et seront développés ultérieurement.
Image : Simone Stolz, Elena Käser (ZHdK)

Text: , Visualisierungen: Joël Borter, Gabriel Schaller

Die Schweiz soll bis 2050 klimaneutral werden. Klimastrategien auf kantonaler und nationaler Ebene legen fest, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Für die Bevölkerung sind solche Planungsgrundlagen wenig fassbar. Bevölkerungsumfragen in der Schweiz zeigen, dass Klimaschutzmassnahmen grundsätzlich anerkannt und als wichtig eingestuft werden. Es fällt aber auch auf, dass es im gesellschaftlichen Verständnis keine konkreten Vorstellungen zu einer klimaneutralen Schweiz gibt. Insbesondere fehlen fassbare und identitätsstiftende Visionen einer klimaneutralen Lebenswelt in der Schweiz. Mit konkreten Geschichten können Bürgerinnen und Bürger sehen: Eine klimaneutrale Schweiz ist möglich und erstrebenswert.

Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) setzt sich ProClim mit solchen Zukunftsbildern auseinander.1 Im Rahmen des Projekts wurde dazu eine transdisziplinäre Methodik entwickelt. Diese ermöglicht Zukunftsbilder zu schaffen, die realistisch, wissenschaftlich fundiert und von der Gesellschaft akzeptiert sind. Diese Methode wird hier anhand der Mobilität aufgezeigt.

Fünf Schritte zum Zukunftsbild

Schritt 1: Wissenschaftlich fundierte Basis
In einem analytischen Rahmen werden wissenschaftliche Erkenntnisse zu einer klimaneutralen Schweiz erfasst. Das Hauptpotenzial für Emissionsreduktionen liegt in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung. Die Resultate werden in Interviews mit Expertinnen und Experten überprüft. Im analytischen Rahmen ist etwa erfasst, dass für eine klimaneutrale Mobilität das Angebot des öffentlichen Verkehrs stark ausgebaut wird. Der motorisierte Individualverkehr nimmt ab und ist hauptsächlich elektrifiziert.

Schritt 2: Soziodemographische Milieus abbilden
Die Zukunftsbilder richten sich an Personen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen und verschiedenen sozioökonomischen Hintergründen. Die wissenschaftliche Sprache des analytischen Rahmens wird in Kurzgeschichten übertragen – so werden die Zukunftssignale fassbar. Zudem bauen die Geschichten auf Personas aus unterschiedlichen soziodemographischen Milieus auf, welche die Schweizer Bevölkerung repräsentieren. Diese Milieus decken ein breites Wertespektrum ab. Es werden Personas entwickelt, bei denen nebst dem Alter und der Lebenssituation auch Faktoren wie moralische Werte, Einkommen und politische Einstellung berücksichtigt werden. So lassen sich fiktive Figuren kreieren, mit denen sich ein grosser Teil der Schweizer Bevölkerung identifizieren kann. Die Personas sind ein erster Schritt, um die Abstraktion einer klimaneutralen Zukunft in konkrete Lebenswelten zu überführen. So greifen Zukunftsstorys unterschiedliche Mobilitätsformen und Lebenssituationen auf. In einer Geschichte lernt Martin inmitten einer begrünten Kleinstadt für die Fahrprüfung. Mit dem Elektroauto fahren sie durch die begrünte Kleinstadt. «Warum tust du dir das an?», will seine Mutter wissen, «Es gibt doch schon längst selbstfahrende Autos!»

Schritt 3: Visualisierung der Zukunftsbilder
Als Endprodukt werden die Zukunftsbilder visualisiert. Ob dies in Form von kurzen Clips, Wimmelbildern oder Animationen geschieht, hängt von der Zielgruppe und dem Einsatzort ab. Diese Bilder können bei Schritt 4 eingesetzt werden. In Zusammenarbeit mit dem Bereich «Knowledge Visualization» der Zürcher Hochschule der Künste konnten im Rahmen eines Praktikums Prototypen erstellt werden.

Schritt 4: Wirkung: Workshop und Standaktionen
Ziel ist es, zugängliche Zukunftsbilder zu schaffen, die sich an den Einstellungen und Bedürfnissen der Zielgruppen orientieren und Anklang finden. Mit verschiedenen Stakeholder-Gruppen werden die Inhalte und die Visualisierung evaluiert. Inhaltlich kann überprüft werden, welche Zukunftssignale auf Anklang oder Widerstand stossen. Ebenso soll gesichert werden, dass visuelle Konzeption und Storytelling auf Verständnis und auch Wirkung der avisierten Zielgruppen treffen.

Schritt 5: Umsetzung
Zukunftsbilder sind nur wirksam, wenn die Bevölkerung sich mit diesen Visionen auseinandersetzt. Aus diesem Grund ist ProClim in Kontakt mit möglichen Umsetzungspartnerinnen und -partnern auf kantonaler und kommunaler Ebene. So kann dann in Zusammenarbeit mit diesen eine adäquate Umsetzung angegangen werden.

  • Ausschnitt aus der Persona «Pia» aus dem Milieu «Bürgerliche Mitte». Pia liebt es, in ihrer Freizeit an ihrem Oldtimer-Motorrad mit dem Baujahr 2014 herumzuschrauben und mit diesem kleine Ausfahrten zu tätigen. Sie weiss, dies ist ein eher luxuriöses Hobby – für Oldtimer sind E-Fuels verwendbar, aber nicht ganz günstig.
  • Erste visuelle Prototypen einer Geschichte, welche eine klimakompatible Landwirtschaft und Mobilität thematisieren. Die Bildsprache und Inhalte und damit die Darstellungsform hängen stark von der Zielgruppe ab.
  • Ausschnitt aus der Persona «Pia» aus dem Milieu «Bürgerliche Mitte». Pia liebt es, in ihrer Freizeit an ihrem Oldtimer-Motorrad mit dem Baujahr 2014 herumzuschrauben und mit diesem kleine Ausfahrten zu tätigen. Sie weiss, dies ist ein eher luxuriöses Hobby – für Oldtimer sind E-Fuels verwendbar, aber nicht ganz günstig.Image : pixabay.com1/2
  • Erste visuelle Prototypen einer Geschichte, welche eine klimakompatible Landwirtschaft und Mobilität thematisieren. Die Bildsprache und Inhalte und damit die Darstellungsform hängen stark von der Zielgruppe ab.Image : Joël Borter, Gabriel Schaller (ZHdK)2/2

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