Mit dem Projekt trägt das Forum für Klima und globalen Wandel (ProClim) aktiv zu einer konstruktiven Klimakommunikation bei. Auf wissenschaftlicher Grundlage werden Zukunftsbilder einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft erarbeitet.

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Methode und Vorgehen

Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt setzt sich ProClim mit Zukunftsbildern einer klimaneutralen Schweiz auseinander. Im Rahmen des Projektes wurde eine transdisziplinäre Methodik entwickelt. Diese ermöglicht Zukunftsbilder zu schaffen, die realistisch, wissenschaftlich fundiert und von der Gesellschaft akzeptiert sind.

In einem analytischen Rahmen werden wissenschaftliche Erkenntnisse zu einer klimaneutralen Schweiz erfasst. Das Hauptpotential für Emissionsreduktionen liegt in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung. Die Resultate werden in Interviews mit Expertinnen und Experten überprüft.

Die Zukunftsbilder richten sich an Personen mit unterschiedlichen Wertevorstellungen und verschiedenen sozioökonomischen Hintergründen. Die wissenschaftliche Sprache des analytischen Rahmens wird in Kurzgeschichten übertragen – so werden die Zukunftssignale fassbar. Zudem bauen die Geschichten auf unterschiedlichen Personas auf, welche basierend auf unterschiedlichen soziodemographischen Milieus die Schweizer Bevölkerung repräsentieren. Diese Milieus decken ein breites Wertespektrum ab. Basierend auf diesen Milieus werden Personas entwickelt, bei denen nebst dem Alter und Namensgebung auch Faktoren wie Werte, Einkommen und politische Einstellung berücksichtigt werden. So lassen sich fiktive Figuren kreieren, mit der sich ein grosser Teil der Schweizer Bevölkerung identifizieren kann. Die Personas sind ein erster Schritt, um die Abstraktion einer klimaneutralen Zukunft in konkrete Lebenswelten zu überführen. So greifen Zukunftsstorys unterschiedliche Mobilitätsformen und Lebenssituationen auf.


Ausschnitt aus der Persona «Pia» aus dem Milieu «Bürgerliche Mitte»
Bild: ProClim

Ausschnitt aus der Persona «Pia» aus dem Milieu «Bürgerliche Mitte». Pias Hobby ist es, an ihrem Oldtimer-Motorrad mit dem Baujahr 2014 herumzuschrauben und mit diesem kleine Ausfahrten zu tätigen. Sie weiss, dies ist ein eher luxuriöses Hobby – für Oldtimer sind E-Fuels verwendbar, aber nicht ganz günstig.

Als Endprodukt werden die Zukunftsbilder visualisiert. Ob dies in Form von kurzen Clips, Wimmelbildern oder Animationen geschieht, hängt von der Zielgruppe und dem Einsatzort ab. Diese Bilder können bei Schritt 4 eingesetzt werden. In Zusammenarbeit mit dem Bereich «Knowledge Visualization» der Zürcher Hochschule der Künste konnten im Rahmen eines Praktikums Prototypen erstellt werden.

Ziel ist es, zugängliche Zukunftsbilder zu schaffen, die sich an den Einstellungen und Bedürfnissen der Zielgruppen orientieren und Anklang finden. Mit verschiedenen Stakeholder-Gruppen werden die Inhalte und die Visualisierung evaluiert.
Inhaltlich kann überprüft werden, welche Zukunftssignale auf Anklang oder Widerstand stossen. Ebenso soll gesichert werden, dass visuelle Konzeption und Storytelling auf Verständnis und auch Akzeptanz der avisierten Zielgruppen treffen.

Zukunftsbilder sind nur wirksam, wenn die Bevölkerung sich mit diesen Visionen auseinandersetzt. Aus diesem Grund ist ProClim in Kontakt mit möglichen Umsetzungspartnern auf kantonaler und kommunaler Ebene. So kann dann in Zusammenarbeit mit diesen eine adäquate Umsetzung angegangen werden.

Falls Sie als Gemeinde, Kanton oder Verband interessiert sind, selber Zukunftsbilder umzusetzen, können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen.

Kontakt

Severin Marty
SCNAT
ProClim − Forum für Klima und globalen Wandel (ProClim)
Haus der Akademien
Postfach
3001 Bern