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Anpassung an den Klimawandel: Dritte «Site Visit» in Wohlen

Die Anpassung an den Klimawandel lässt sich am besten umsetzen, wenn wir alle am selben Strang ziehen. So organisierte ProClim gemeinsam mit dem td-net im Rahmen des Pilotprogramms «Anpassung an den Klimawandel» des BAFU eine dritte «Site Visit» in Wohlen AG. Der Tagungsbericht, Beiträge des Postermarktes und die Präsentationen sind jetzt online.

Nach Luzern und Genf war die dritte «Site Visit» im Mai 2022 in Wohlen AG die erste, die auf dem Land stattfand.
Image: Jörg Schmill, Sinnform

Das Pilotprogramm «Anpassung an den Klimawandel» befindet sich im Endspurt seiner zweiten Phase mit sechs Themencluster und insgesamt 50 Projekten, die in allen Regionen der Schweiz durchgeführt werden. An den «Site Visits», die von ProClim mit dem Netzwerk für Transdisziplinarität (td-net) organisiert werden, wird jeweils ein Querschnittsthema über alle Cluster hinweg aufgegriffen und mit Inputreferaten aus Forschung, Praxis und den vorgezeigten Projekten den Austausch verschiedener Akteurinnen und Akteuren gestärkt.

Spannungsfeld Agglomeration

Nach Luzern und Genf war die dritte «Site Visit» im Mai 2022 in Wohlen AG die erste, die auf dem Land stattfand. Um den spezifischen Kontext direkt erfahrbar zu machen, trafen sich die Teilnehmenden auf dem Landwirtschaftsbetrieb Sonnhaldenhof. Ausgangspunkt war das Pilotprojekt Anpassung als Chance fur die Landwirtschaft. Doch das Tagungsthema ging über die Landwirtschaft hinaus: So waren auch die Pilotprojekte Hitzeangepasste Siedlungsentwicklung Aargau und Klimaoasen in Gemeinden an der Gestaltung des Programms beteiligt. Die drei Projekte zeigen das Spannungsfeld der Landnutzung in der Agglomeration gut auf. Denn hier treffen die Landwirtschaft, Siedlungsgebiete, Schutz- und Wohnzonen sowie Naherholungsgebiete auf engstem Raum und mit den unterschiedlichsten Interessen aufeinander. Da ist es besonders wichtig, den Wissenstransfer zu intensivieren und voneinander zu lernen.

Unterschiedliche Interessen – gemeinsames Ziel

Und so stand auch die Frage: «Wie gehen wir am besten mit unterschiedlichen Interessen, Konflikten und Unsicherheiten um?» im Zentrum der Tagung. Nach den inspirierenden Inputs aus Fachkreisen und einem Postermarkt wurde in drei parallelen Workshops analysiert und diskutiert, wie professionell im Spannungsfeld unterschiedlicher und häufig gegensätzlicher Ziele gearbeitet werden kann. Welche Herausforderungen ergeben sich dabei und wie entsteht durch ein integrales Planen und Abwägen von Interessen ein Mehrwert für alle Beteiligten? Klar wurde dabei, dass es wichtig ist genug Zeit mitzubringen, nicht sofort eine Lösung zu suchen, sondern im iterativen Prozess einander verstehen zu wollen. Transparenz, Partizipation und eine offene Kommunikation unterstützen die Lösungssuche. Das übergeordnete, gemeinsame Ziel sollte dabei immer im Auge behalten werden.

Konkrete Anpassungsprojekte vor Ort

Am Nachmittag stand eine Begehung in der Gemeinde Wohlen auf dem Programm unter dem Motto «Klimaanpassung live». Vor Ort demonstrierten Fachpersonen an konkreten Projekten wie man mit gezielten Bewässerungsmethoden, Hochwasserrückhaltebecken, Baumpflanzungen, neuartigen Klimakarten oder Renaturierungen im Siedlungsgebiet dem Klimawandel auf Gemeindeebene erfolgreich begegnen kann. Wohlen geht als Vorbildgemeinde voran.

Das Feedback auf das vielfältige Programm des Anlasses war sehr positiv. Dies motiviert auch die Verantwortlichen: Weitere «Site Visits» zu anderen Aspekten der Anpassung an den Klimawandel sind geplant.

  • Nach Luzern und Genf war die dritte «Site Visit» im Mai 2022 in Wohlen AG die erste, die auf dem Land stattfand.
  • Silvio Moser (Sektion Wasserbau, Abteilung Landschaft und Gewässer, Kanton Aargau) erklärte auf dem Rundgang durch Wohlen das Rückhaltebecken für den Hochwasserschutz entlang der Bünz.
  • Während den interaktiven Workshops gab es viel Raum für den Erfahrungsaustausch zum Umgang mit unterschiedlichen Interessen.
  • In der Kaffeepause konnten sich die Teilnehmenden verschiedene Poster über Arbeiten aus dem Pilotprogramm anschauen.
  • Nach Luzern und Genf war die dritte «Site Visit» im Mai 2022 in Wohlen AG die erste, die auf dem Land stattfand.Image: Jörg Schmill, Sinnform1/4
  • Silvio Moser (Sektion Wasserbau, Abteilung Landschaft und Gewässer, Kanton Aargau) erklärte auf dem Rundgang durch Wohlen das Rückhaltebecken für den Hochwasserschutz entlang der Bünz.Image: Jörg Schmill, Sinnform2/4
  • Während den interaktiven Workshops gab es viel Raum für den Erfahrungsaustausch zum Umgang mit unterschiedlichen Interessen.Image: Jörg Schmill, Sinnform3/4
  • In der Kaffeepause konnten sich die Teilnehmenden verschiedene Poster über Arbeiten aus dem Pilotprogramm anschauen.Image: Jörg Schmill, Sinnform4/4
Anpassung an den Klimawandel: dritte «Site Visit» in Wohlen AG

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Gabriele Müller-Ferch
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