ProClim Press Releases (until 2015)
Press Releases which were published by ProClim- or in cooperation with ProClim.
News, Publications
In ihrer Stellungnahme im Rahmen der Vernehmlassung zur Energiestrategie 2050 des Bundesrats haben die Akademien der Wissenschaften Schweiz (akademien-schweiz) bereits wichtige Punkte im Zusammenhang mit der Einführung von Energielenkungsabgaben dargelegt. Die geplante Einführung von Lenkungsabgaben im Klima- und Strombereich stehen grundsätzlich mit diesen Darlegungen in Einklang, es verbleiben jedoch weiterhin offene Fragen. In der Energiestrategie 2050 spielen Lenkungsabgaben vor allem ab 2020 eine zentrale Rolle. Sie setzen Anreize für den notwendigen technologischen, sozialen und institutionellen Wandel. Gleichzeitig muss dieses System so ausgestaltet sein, dass a) Ineffizienz und Reboundeffekte vermieden, b) die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten und c) die durch die regressive Wirkung von Energieverteuerung ausgelösten Verteilungseffekte moderiert werden.
Die Umsetzung der Energiestrategie soll mit den Zielen der Luftreinhaltung übereinstimmen, fordern die Akademien der Wissenschaften Schweiz. So wirke sich z.B. die Verbrennung von Holz in Kleinstanlagen zwar positiv auf das Klima aus, führe jedoch zu hohen Feinstaub-Emissionen. Dabei lasse sich die Luftreinhaltung generell gut mit dem Klimaschutz und der Energiestrategie verbinden, da Treibhausgase und Luftschadstoffe meist aus denselben Quellen stammen, schreiben die Akademien im am Freitag veröffentlichten Faktenblatt «Energiepolitik und Klimaschutz mit Luftreinhaltung verbinden».
Die Akademien der Wissenschaften Schweiz begrüssen die grundlegende Stossrichtung der Energiestrategie 2050 des Bundesrates. In ihrer Vernehmlassungsantwort betonen die Akademien jedoch, dass die Energiewende nicht auf Kosten der Klimaziele gehen darf. Da die Energiewende nur durch den gemeinsamen Willen von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft realisierbar ist, muss die allgemeine Akzeptanz der Massnahmen gestärkt werden.
Die Schweiz hat bis 2050 ihre CO2-Emissionen um 80 bis 95 Prozent (gegenüber 1990) zu senken und bis zum Ende des 21. Jahrhunderts auf nahezu Null zu reduzieren. Diese Schlussfolgerung zieht das OcCC (Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung des Bundes) im Bericht „Klimaziele und Emissionsreduktion“ zu den Langfristzielen der schweizerischen Klimapolitik. Das OcCC empfiehlt der Schweiz ihre Klimapolitik am Ziel der Begrenzung der globalen Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius (gegenüber vorindustriellen Zeiten) auszurichten. Die dazu notwendigen Emissionsreduktionen erachtet das OcCC für die Schweiz als machbar, sowie finanziell und gesellschaftlich als tragbar. Umgekehrt seien einer Anpassung an ein hohes Ausmass der Erwärmung viele Grenzen gesetzt, warnt das OcCC.
Der angestrebte Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien muss an die Raumplanung gekoppelt werden. So können eine weitere Zersiedelung und ein Ausufern technischer Anlagen in der freien Landschaft vermieden werden. Durch eine nationale Planung von Vorrang- und Ausschlussgebieten können einerseits die Energienutzung in geeigneten Gebieten erleichtert und anderseits besonders schutzwürdige Natur- und Landschaftswerte erhalten werden. Die Akademien der Wissenschaften unterstützen mit ihrer neu vorgelegten Studie wichtige Aspekte in der Energiestrategie des Bundesrates.
Image: SwissWinds Development GmbHIn einer neuen Publikation entwickeln die Akademien der Wissenschaften Schweiz in Zusammenarbeit mit über 50 Expertinnen und Experten eine mögliche Zukunft der schweizerischen Stromversorgung. Der Umstieg auf erneuerbare Energien sowie der grosse Erneuerungs- und Ausbaubedarf bei der Produktion und Übertragung lassen einen grundlegenden Umbau des Elektrizitätssystems erwarten. Die Akademien der Wissenschaften Schweiz begrüssen, dass der Bund einen klaren Rahmen für die Energiepolitik der nächsten Jahre schaffen will. Sie unterstützen grundsätzlich die in der neuen Energiepolitik enthaltene Ausrichtung, Energie effizienter zu nutzen und die erneuerbare Stromproduktion auszubauen.
Bern, 7. März 2012. Die sozial- und geisteswissenschaftlichen Fragen müssen bedeutend vertiefter angesprochen werden und die Forschung muss teilweise eine wesentlich längerfristigere Perspektive erhalten. Dies fordern die Akademien der Wissenschaften Schweiz in ihrer Stellungnahme zum „Konzept der Energieforschung des Bundes 2013-16“, welches sie ausdrücklich begrüssen.
Scepticism is the foundation of scientific work, because scientific findings must be verifiable. However, the scepticism of climate sceptics is problematic, because climate sceptics accept scientific evidence only selectively.
Aus neuen Forschungsergebnissen seit der Veröffentlichung des letzten IPCC-Berichts können wichtige Schlüsse bezüglich Massnahmen zur Emissionsreduktion gezogen werden: - Das (Klima-)system der Erde reagiert möglicherweise rascher als angenommen auf den erhöhten Treibhauseffekt. - Die Erreichung des Ziels, die globale Erwärmung auf 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen, ist immer noch erreichbar. - Die weltweit bisher in Aussicht gestellten Massnahmen zur Emissionsreduktion reichen bei weitem nicht aus, um das 2 °C-Ziel zu erreichen.
Neue wissenschaftliche Resultate zeigen grössere Auswirkungen der Klimaänderung auf als früher angenommen. Somit werden strengere Massnahmen notwendig als noch vor zwei Jahren geplant, um die negativsten Auswirkungen zu verhindern. Sofern die globalen Treibhausgasemissionen in den nächsten Jahrzehnten nicht massiv sinken, werden die Folgen der Erwärmung in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts global und auch in der Schweiz beträchtlich sein. Dies gilt es mit einer weltweiten, international abgestimmten Klimapolitik zu verhindern, in die ebenfalls die schweizerischen Massnahmen eingebettet sein müssen.
CCS steht für Carbon Capture und Storage respektive auf Deutsch für die Abscheidung und Speicherung von CO2. Grundsätzlich kann CO2 bei grossen Punktquellen abgetrennt werden, d.h. insbesondere bei Kraftwerken oder Industriebetrieben, oder es wird direkt aus der Atmosphäre entfernt. Die Abscheidung an Punktquellen ist effizienter und einfacher realisierbar. Energie- und kostenaufwändiger ist die Abscheidung aus der Atmosphäre.
Trotz global etwas kühlerem Jahr 2008 und schneereichem Winter in der Schweiz gibt es keine konkreten Anzeichen für eine Verlangsamung der langfristigen globalen Erwärmung. Das weltweit im Vergleich zu den letzten Jahren relativ kühle Jahr 2008 und der vergangene schneereiche Winter in West- und Mitteleuropa sind ein Ausdruck natürlicher kurzfristiger und regionaler Schwankungen, wie sie unabhängig vom langfristigen Trend zu erwarten sind.
Das Abschmelzen des grönländischen Eisschildes ist ein entscheidender Faktor für das Ausmass des zukünftigen Meeresspiegelanstiegs. Zur Zeit ist der Beitrag von Grönland zum Meeresspiegelanstieg noch relativ gering; er könnte jedoch in Zukunft noch deutlich ansteigen. Weil die dynamischen Prozesse, welche den Schmelzprozess bestimmen, noch zu wenig verstanden werden, fehlen verlässliche Prognosen.
Hauptursache für die globale Erwärmung sind die vom Menschen in die Atmosphäre freigesetzten Treibhausgase. Trotz politischer Anstrengungen zeigt die Entwicklung der weltweiten Emissionen einen deutlich ansteigenden Trend. Dies verstärkt die Suche nach rasch wirksamen Mitteln gegen die Klimaerwärmung und deren Auswirkungen. Geoengineering gehört zu diesen Ansätzen.
Positionspapier «Biodiversität und Klima»
Die Schweiz und die Welt stehen vor grossen Herausforderungen im Energiebereich. Die Stabilisierung des Klimas erfordert eine rasche Abkehr von den fossilen Energien. Zudem können die Förderkapazitäten von konventionellem Erdöl und Erdgas - bei steigender Nachfrage - bald nicht mehr erhöht werden. Dies dürfte geopolitische Spannungen verschärfen. Sowohl die Klimaänderung wie auch die Ressurcenproblematik verlangen ein entschiedenes Handeln, denn ein grundlegender Wandel in der Energienutzung benötigt mehrere Jahrzehnte.
Nachdem anfangs Jahr das OcCC und ProClim den Bericht „Klimaänderung und die Schweiz 2050“ veröffentlicht haben und zudem das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) den 4. Wissensstandsbericht zum Klimawandel publiziert hat stellt sich die Frage, wie Politik, Verwaltung und Gesellschaft in der Schweiz auf nationaler und internationaler Ebene zu reagieren haben, um die bevorstehenden Auswirkungen der Klimaänderung zu mindern. Das OcCC hat sich deshalb mit der Frage einer wünschenswerten und notwenigen Klimapolitik beschäftigt. Die Empfehlungen stehen im Einklang mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie im Grundsatz auch mit der Position der Europäischen Union (EU). Sie wurden am 24.8. in Bern den Medien vorgestellt.
Im Auftrag der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) hat ProClim-, das Forum für Klima und globale Umweltveränderungen, alle relevanten Informationen zur Energieversorgung der Schweiz leicht verständlich zusammengestellt. Das neue Faktenblatt "Energieressourcen: Zahlen und Fakten" bietet eine Orientierungshilfe mit einem Gesamtüberblick zu Vorräten, Kosten, Schadstoff- und Treibhausgasemissionen, technologischen und Umwelt-Risiken, möglichen Produktionsmengen und Chancen der verschiedenen Ressourcen. Es kann für die Diskussion über grundsätzliche Strategien der zukünftigen Schweizer Energieversorgung eine wesentliche Hilfe sein.
Climate Press Nr. 23
Pressekonferenz BUWAL / ProClim
Die Dicke des über dem Nordpol schwimmenden Polareises nimmt ab. In einer Untersuchung zeigten alle Messpunkte eine durchschnittliche Abnahme der herbstlichen Eisdicke von 3.1 auf 1.8 m, d.h. um rund 40%, während den letzten rund 30 Jahre.
Der Verbrauch und die Gewinnung von Energie ist häufig mit unerwünschten Folgen für das globale Klima, die lokale Umwelt und für die Gesundheit verbunden. Die Volkswirtschaft wird dadurch direkt oder indirekt belastet. Als Konsequenz führen Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs zu einer Reduktion von Umweltfolgen und der damit verbundenen externen Kosten.
Die Schweiz ist in Trockenzeiten aufgrund der generell höheren Niederschläge in Gebirgsräumen und dem Wasserreservoir in den Gletschern gegenüber anderen europäischen Ländern begünstigt. Dürren werden deshalb kaum als Problem diskutiert. Im Rahmen eines Workshops des OcCC [1] wurde der aktuelle Wissensstand erörtert.
Hat die Häufigkeit von Extremereignissen zugenommen und könnten solche Veränderungen eine Folge der globalen Klimaveränderung sein? Die Statistik hilft bei der Beantwortung dieser Fragen nur bedingt weiter. Nach dem aktuellen Kenntnisstand wird erwartet, dass in einem wärmeren Klima die Wahrscheinlichkeit gewisser extremer Wetterereignisse zunimmt. Ein Einzelereignis ist jedoch immer die Folge eines kurzfristigen, gleichzeitigen Zusammentreffens mehrerer Faktoren.
Eisbohrkerne aus derAntarktis zeigen, dass gewisse Klimaparameter (Temperatur,Treibhausgase) in den letzen 420'000 Jahren stark variiert haben, aber bestimmte Grenzen nie verlassen worden sind. Auch wenn bezüglich des vergangenen Klimas noch lange nicht alles klar ist, scheinen einige Dinge mittlerweile gesichert: So hoch wie heute waren die Treibhausgaskonzentrationen (CO2 und Methan) in den letzten 420'000 Jahren nie. Auch sind sie in dieser Zeit nie so schnell angestiegen wie in den letzten hundert Jahren.
However, the rapid warming during the last 20 years is dominated by other factors.
Der Extremwinter 1999 ist aufgrund des Zusammentreffens verschiedener Faktoren zustandegekommen. Dieses Zusammentreffen ist aufgrund statistischer Wahrscheinlichkeiten zwar selten, doch muss in gewissen Abständen damit gerechnet werden. Die extremen Schneefälle können weder mit der nordatlantischen Oszillation noch mit dem Treibhauseffekt direkt in Zusammenhang gebracht werden. Wegen der grossen natürlichen Variabilität von Jahr zu Jahr muss weiterhin ab und zu mit kalten, schneereichen Wintern gerechnet werden.
Pressekonferenz des OcCC