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Energieverbrauch 2018 um 2,2% gesunken

Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2018 gegenüber dem Vorjahr um 2,2% auf 830'880 Terajoule (TJ) gesunken. Ein wichtiger Grund dafür ist die im Vergleich zum Vorjahr wärmere Witterung.

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Image: Bundesamt für Energie BFE

Die Abnahme des Endenergieverbrauches um 2,2% gegenüber dem Vorjahr ist in erster Linie auf die wärmere Witterung zurückzuführen: Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahm gegenüber dem Vorjahr um 10,6% ab. Zugenommen haben 2018 jedoch andere Faktoren, welche den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+0,7%), das Bruttoinlandprodukt (+2,5%), der Motorfahrzeugbestand (+1,0%) und der Wohnungsbestand (Zuwachs, es liegen jedoch noch keine detaillierten Zahlen vor). Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauches aus. Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2019).

Rückgang von Energieträgern zu Heizzwecken

Die warme Witterung bewirkte einen deutlichen Rückgang des Verbrauchs von Energieträgern zu Heizzwecken: Der Verbrauch von Heizöl extra-leicht sank um 10,1%, derjenige von Erdgas um 5,6% gegenüber dem Vorjahr. Der Elektrizitätsverbrauch nahm ebenfalls ab (-1,4%) (siehe Medienmitteilung BFE vom 18. April 2019). Diese drei Energieträger machen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus (2018: 51,9%).

Die energetische Verwendung von Industrieabfällen hat um 1,9% zugenommen (Anteil am Endenergieverbrauch 2018: 1,3%). Wie im Vorjahr hat der Verbrauch von Kohle (-6,9%) und den schweren Heizölsorten (-50,0%) abgenommen. 2018 stieg hingegen der Verbrauch von Petrolkoks (+42,1%). Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist sehr gering (<1%).

Treibstoffverbrauch gestiegen

Der Treibstoffverbrauch insgesamt hat gegenüber dem Vorjahr zugenommen (+1,4%). Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich ungebrochen fort: Der Absatz von Dieselöl erhöhte sich um 1,3%, der Benzinverbrauch ging um 1,6% zurück. Der Absatz von Flugtreibstoffen stieg um 5,7% und wies die höchste absolute Zunahme von allen Energieträgern auf. Die fossilen Treibstoffe machen gut einen Drittel (35,4%) am gesamten Endenergieverbrauch aus.

Verbrauchsrückgang bei den erneuerbaren Energien

Die wärmere Witterung wirkte sich auch auf den Verbrauch der erneuerbaren Energieträger zu Heizzwecken aus. Der Verbrauch von Energieholz sank um 6,3%. Auch die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen lag 1,8% unter dem Vorjahreswert, ebenso der Verbrauch von Fernwärme (-2,1%). Der Verbrauch von Solarwärme registrierte hingegen eine Zunahme (+2,0%). Der Anteil dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch 2018 betrug 9,2% (Energieholz: 4,6%, Umgebungswärme: 2,0%, Fernwärme: 2,3%, Solarwärme: 0,3%).

Die direkte Nutzung von Biogas stieg um 5,7%. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauches um 6,7%. Der Anteil des eingespeisten Biogases am gesamten Gasverbrauch betrug 2018 1,0%.

Der Verbrauch der biogenen Treibstoffe nahm gegenüber dem Vorjahr wiederum deutlich zu (+36,2%) und deren Anteil am gesamten Absatz von Benzin und Diesel lag 2018 bei 3,5% (2017: 2,6%). Neben der Befreiung der biogenen Treibstoffe von der Mineralölsteuer wirkt sich auch deren Anrechnung als CO2-Kompensationsmassnahme verbrauchssteigernd aus.

Die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2018 ist ab der zweiten Hälfte Juli 2019 auf Internet verfügbar und Anfang August in gedruckter Form erhältlich. Ab sofort verfügbar ist ein erster zusammenfassender Überblick (siehe Anhang).

Adresse für Rückfragen
Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik BFE, 058 462 56 75 / 079 763 86 11

Überblick über den Energieverbrauch der Schweiz im Jahr 2018 (PDF, 366 kB)

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