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OcCC-Workshop zu den Secondary Benefits von Treibhausgasreduktionen - Meeting Report

Wetter und Klima (Symbolbild)
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Die Reduktion von Treibhausgasen ist ein gesellschaftlicher, technischer und politischer Prozess der - neben der Treibhausgasreduktion - auch Auswirkungen in anderen Bereichen nach sich zieht. Für die volkswirtschaftliche Beurteilung von Massnahmen und die Förderung der Akzeptanz von Reduktionsmassnahmen ist das Erkennen möglicher Sekundärnutzen (aber auch von Sekundärrisiken) sehr wesentlich. Insbesondere in der Schweiz ist dieser Aspekt von grossem Interesse, da primär lokale und nationale Effekte zu erwarten sind.
Zur Identifikation und Beurteilung möglicher Secondary Benefits führte das Beratende Organ für Fragen zur Klimaänderung (Organ consultatif sur les Changements Climatiques, OcCC) am 22./23. November 1999 am Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon einen Workshop durch. Am Workshop nahmen rund 70 Persönlichkeiten aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung teil. Nach einigen einführenden Referaten wurden die möglichen Sekundärnutzen den Arbeitsgruppen 'Wirtschaft', 'Gesundheit', 'Ökologie und Umwelt', 'Forschung und Technologie' diskutiert.
In allen Arbeitsgruppen wurde klar die Auffassung vertreten, dass die Reduktion von Treibhausgasen zu signifikanten Secondary Benefits führt. Je nach untersuchtem Bereich treten diese direkt mit der Reduktionsmassnahme gekoppelt auf, oder sie sind als langfristiger Prozess zu verstehen.
Folgende wichtigste Sekundärnutzen von Treibhausgasreduktionen wurden identifiziert:
- Die gleichzeitige Redukton von Luftschadstoffen bei Verbrennungsprozessen.
- Die gleichzeitige Reduktion der regionalen Umwelt belastung und damit Verbunden eine Verminderung von externen Kosten in der Schweiz.
- Die für die Reduktion notwendigen technologischen Voraussetzungen halten den Innovationsprozess in Gang und stützen damit das wirtschaftliche Wachstum.
- Die rechtzeitige, langsame Loslösung und einseitige Abhängigkeit von endlichen fossilen Energieträgern wird stimuliert.

Die Diskussion zeigte aber auch, dass das Auftreten von Secondary Benefits stark von den getroffenen Massnahmen zur Treibhausgasreduktion abhängt. Geringe oder keine Sekundärnutzen werden in Bezug auf die Beschäftigungssituation und auf das Image der Schweiz im Ausland erwartet. Je nach Massnahme können auch Zusatzrisiken entstehen, z.B. bei der Substitution von Energieträgern.
Secondary Benefits (Sekundärnutzen) der Treibhausgasreduktion sind die zusätzlichen positiven Auswirkungen von politischen, technischen und gesellschaftlichen Prozessen zur Reduktion von Treibhausgasen, die unabhängig von der Klimawirkung auftreten.

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