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Treibhausgas: Zwischenziele für Gebäude und Industrie erreicht

Die Treibhausgasemissionen beliefen sich 2015 auf 48,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, 0,6 Millionen Tonnen weniger als 2014. Der Industrie- und der Gebäudesektor haben damit die in der CO2-Verordnung festgehaltenen Zwischenziele erreicht. Dagegen liegen die Emissionen des Sektors Verkehr nach wie vor über dem Stand von 1990.

Treibhausgas

Das schweizerische Treibhausgasinventar für 2015 wurde am 13. April 2017 beim UNO-Klimasekretariat eingereicht. Das Inventar gibt ein umfassendes Bild über die für die Klimaerwärmung verantwortlichen Treibhausgasemissionen, die im CO2-Gesetz und im Kyoto-Protokoll definiert sind.

Sektor Gebäude: -26% gegenüber 1990.

Die Gebäudeemissionen weisen seit 2005 eine sinkende Tendenz auf. Allerdings sind die Schwankungen im Jahresverlauf beträchtlich. Diese Schwankungen zeigen, dass der Gebäudesektor geade im Winter stark von fossilen Energieträgern abhängt.

Sektor Industrie: -17% gegenüber 1990

Der Trend der Industrieemissionen ist seit 2006 dank der klimapolitischen Massnahmen rückläufig. Grund für den markanten Rückgang 2015 sind jedoch strukturelle Effekte (z.B. Einstellung des Betriebs einer Raffinerie und sinkende Emissionen aufgrund geringerer Zementproduktion).

Sektor Verkehr: +4% gegenüber 1990

Seit 2008 nehmen sie leicht ab, was den deutlich rückläufigen CO2-Emissionen pro gefahrenen Kilometer zu verdanken ist. Dieser Trend wird aber grösstenteils durch die Zunahme der zurückgelegten Kilometer aufgewogen.

Reduktionsziel 2020 erreichbar
Das Reduktionsziel für die Treibhausgasemissionen von -20% für 2020 kann erreicht werden wenn Wälder und die Forstproduktion als Kohlenstoffsenken miteingerechnet werden, durch Bestimmungen der Energiestrategie 2050 (wie z.B. durch den Ausbau des Gebäudeprogramms und verstärkte Verkehrsvorschriften) sowie die Anhebung der Mineralölsteuer um 4 Rappen und eine eventuelle Erhöhung der CO2-Abgabe ab 2018.

Quelle: Medienmitteilung des Bundes 13. April 2017.

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